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Weltpremiere in Bayern: SINN Power weiht erste vertikal schwimmende Photovoltaikanlage ein

  • finnbernhardt
  • 11. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit
Bootsfahrt im Rahmen der Einweihung der SKipp Float Anlage am 10.10. mit Dr. Söder
Bootsfahrt im Rahmen der Einweihung der SKipp Float Anlage am 10.10. mit Dr. Söder und weiteren Ehrengästen

Am 10. Oktober 2025 schrieb SINN Power Geschichte: Im Kieswerk Jais im Landkreis Starnberg wurde die weltweit erste vertikal schwimmende Photovoltaikanlage eingeweiht. Das Projekt ist weltweit einzigartig, setzt neue Maßstäbe in der Stromerzeugung auf Binnengewässern und gilt als Meilenstein für nachhaltige Energie mit internationaler Strahlkraft.

Für diese Pionierleistung wurde SINN Power als „Gestalter im Team Energiewende Bayern“ ausgezeichnet. Diese Auszeichnung ist eine besondere Anerkennung für technologische Innovation und die konsequente Umsetzung nachhaltiger Energiekonzepte.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In Gilching schwimmen jetzt 2.600 Solarmodule auf dem türkisblauen Wasser eines Baggersees und markieren eine Premiere mit Symbolcharakter.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In Gilching schwimmen jetzt 2.600 Solarmodule auf dem türkisblauen Wasser eines Baggersees und markieren eine Premiere mit Symbolcharakter.

Ein Meilenstein für nachhaltige Energietechnik

Zur feierlichen Eröffnung versammelten sich zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Unter ihnen waren Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder (Bayerischer Ministerpräsident), Stefan Frey (Landrat Starnberg), Dr. Egon Westphal (Vorstandsvorsitzender Bayernwerk AG), Dr. Ute Eiling-Hütig (Landtagsabgeordnete des Landkreises Starnberg) Dr. Bernhard Kling (Geschäftsführer BIV Baustoffe, Steine und Erden) sowie die Geschäftsführer der beiden Projektpartner Gottfried Jais (Kies- und Quetschwerk Jais GmbH & Co. KG) und Dr. Philipp Sinn (SINN Power GmbH).

Dr. Philipp Sinn stellte die Anlage als „Photovoltaiksystem, das Strom produziert, wenn herkömmliche Kraftwerke stillstehen“ vor und betonte die Umweltfreundlichkeit der neuen SKipp-Float-Technologie. In seiner Rede hob Ministerpräsident Markus Söder die Vorreiterrolle Bayerns in Forschung und Technologie hervor. Er lobte die Verbindung von ökonomischer Wertschöpfung und internationaler Innovationskraft: „Einfach eine geile Geschichte, was man hier sieht.“

Dr. Egon Westphal, Gottfried Jais, Dr. Philipp Sinn, Dr. Markus Söder, Stefan Frey und Dr. Ute Eiling-Hütig eröffnen symbolisch die Anlage
Dr. Egon Westphal, Gottfried Jais, Dr. Philipp Sinn, Dr. Markus Söder, Stefan Frey und Dr. Ute Eiling-Hütig eröffnen symbolisch die Anlage

Nachhaltig, effizient und ökologisch durchdacht

Die SKipp-Float-Technologie von SINN Power vereint Umweltfreundlichkeit, Effizienz und Stabilität. Sie setzt auf nachhaltige Materialien, beeinträchtigt weder Flora noch Fauna und steigert dank ihrer vertikalen West-Ost-Ausrichtung den Energieertrag – insbesondere in den Morgen- und Abendstunden, wenn herkömmliche PV-Systeme wenig leisten. So erhöht sie den Gesamtenergieertrag deutlich.

Mit einer Bedeckung von nur 4,65 % der Wasseroberfläche bleibt sie weit unter der gesetzlich erlaubten Grenze von 15 % gemäß Wasserhaushaltsgesetz (WHG). Trotzdem erreicht sie eine außergewöhnlich hohe Leistungsdichte, die klassische Floating-PV-Systeme kaum bieten können.

Eine zweite Ausbaustufe der Pionier-Anlage mit zusätzlichen 1,7 MW ist bereits in Planung. Nach Fertigstellung werden beide Ausbaustufen zusammen weniger als 10 % der Wasserfläche beanspruchen. Damit setzt SINN Power ein starkes Signal für effiziente Flächennutzung. Die enge Zusammenarbeit mit den Behörden beschleunigte das Genehmigungsverfahren erheblich und markiert einen wichtigen Schritt für die Energiewende in Bayern.

Optimale Flächennutzung unter Gewährleistung der gesetzlich erlaubten Obergrenze
Optimale Flächennutzung unter Gewährleistung der gesetzlich erlaubten Obergrenze

Positive Effekte für Umwelt und Ökosystem

Neben der hohen Energieeffizienz zeigt die Anlage auch ökologische Vorteile: Sie lässt Sauerstoff und Sonnenlicht durch, unterstützt die natürliche Durchmischung des Wassers und bietet neuen Lebensraum.

Beobachtungen zeigen, dass sich Wasservögel auf den Schwimmkörpern niederlassen und dort teilweise sogar ihre Nester bauen. Fischschwärme halten sich im Bereich der Rückstellgewichte auf und finden dort neue Nahrungsquellen, etwa Algen, die sich an den Betongewichten bilden. Messbojen dokumentieren zudem teilweise eine Verbesserung der Wasserqualität, was auf stabilisierende Effekte des Systems hinweist. Das ist ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass moderne Energietechnik und Naturschutz Hand in Hand gehen können.

Viele Wasservögel erfreuen sich an den zahlreichen neuen Nist- und Rastmöglichkeiten

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten

Die patentierte SKipp-Technologie eignet sich für alle ganzjährig wasserführenden künstlichen Gewässer ab 1,6 Meter Tiefe – insbesondere für Kies- und Baggerseen, die unter die 15-Prozent-Regel des WHG fallen.

Dank ihrer vertikalen Modulstellung lässt sich die Flächenbegrenzung umgehen, wodurch auch kleinere Gewässer wirtschaftlich genutzt werden können. Zielgruppen sind vor allem Unternehmen mit hohem Energiebedarf oder Elektrifizierungsstrategien, die ihre Stromversorgung nachhaltiger gestalten möchten.

Darüber hinaus ist die SKipp-Float bereits für den maritimen Einsatz konzipiert und erfüllt die technischen Anforderungen für den Betrieb im offenen Meer. Damit möchte SINN Power langfristig auch auf See neue Maßstäbe in der nachhaltigen Energieerzeugung setzen.

 

Erste Betriebserfahrungen: starke Leistung im Realbetrieb

Bereits seit über 18 Monaten betreibt SINN Power eine Pilotanlage in Baden-Baden, die stabile Erträge und ein wirtschaftliches Lastprofil liefert.

Die neue 1,87-MW-Anlage in Gilching ist seit Ende August 2025 am Netz und funktioniert zuverlässig. Nach kleineren Startanpassungen läuft der Betrieb reibungslos: In den ersten drei Wochen nach Inbetriebnahme wurden trotz herbstlichen Wetters über 100 MWh Strom erzeugt. In diesem Zeitraum sank der Netzstrombezug des Kieswerks um 70 %.


Fazit

Mit der innovativen SKipp-Float-Technologie zeigt SINN Power, wie bayerische Ingenieurskunst, technologische Innovation und Nachhaltigkeit zusammenfinden können.

Das Ergebnis: Eine neue Generation schwimmender Photovoltaikanlagen, die effizient, flächenschonend und ökologisch verträglich ist und damit ein starkes Signal für die Zukunft der Energiewende setzt.

 
 
 

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